Ausschreibung

Report zu europäischen Bürgerinitiativen

25.05.2020

Ausschreibung

Report zu europäischen Bürgerinitiativen

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung ist eine international tätige, linke, nicht profitorientierte Organisation für politische Bildung und steht der deutschen Partei „Die Linke“ nahe. Seit 1990 widmet sich die Stiftung der Untersuchung sozialer und politischer Prozesse und Entwicklungen weltweit. Wir engagieren uns für Frieden, Demokratie, soziale Gerechtigkeit und einen demokratischen Sozialismus auf der Grundlage internationaler Solidarität. Das Brüsseler Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist ein Think-Tank, der sich mit europäischen und internationalen Themen aus linker Perspektive beschäftigt und politische Bildungsarbeit betreibt.

Hintergrund

Die Europäische Union befindet sich in der Legitimationskrise. Das ihr häufig attestierte Demokratiedefizit wird unter anderem auf den Mangel an Partizipationsmöglichkeiten der Bürger*innen zurückgeführt. Vor dem Hintergrund dieser Kritik haben Debatten um direktdemokratische Elemente stärker an Bedeutung gewonnen, darunter auch die europäischen Bürgerinitiativen. Mittels Petitionen versuchen diese, stärkeren Einfluss auf die Europäische Kommission und damit auf die Politik der Europäischen Union zu nehmen. Die Praxis zeigt bislang, dass die Bürgerinitiativen auf europäischer Ebene scheitern.

Das Projekt

Bezugnehmend auf diese politischen Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union schreibt das Brüsseler Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung einen Report zu europäischen Bürgerinitiativen aus. Es soll darum gehen, die Gründe für das Scheitern bisheriger Bürgerinitiativen zu analysieren und Vorschläge für alternative Instrumente direkter Demokratie zu entwickeln.

Der Report soll auf Forschungsergebnissen eigener Empirie beruhen. Dazu sollen Interviews mit Organisator*innen exemplarischer Bürgerinitiativen sowie relevanten NGOs und Expert*innen aus der Politikwissenschaft und verwandter Disziplinen geführt und ausgewertet werden.

Der Report soll insgesamt aus drei Teilen bestehen:

  1. Abriss registrierter Initiativen, zu denen die EU-Kommission Stellung genommen hat oder die abgebrochen wurden;
  2. Interviewbasierte Analyse mit verschiedenen Akteuren zu den Gründen des Scheiterns der bisherigen Initiativen;
  3. Entwicklung von Vorschlägen für alternative Formen der direkten Demokratie in der Europäischen Union.

Ziel des Reports ist die Betrachtung direktdemokratischer Instrumente in der Europäischen Union und in den Mitgliedsländern. Dazu soll untersucht werden, in welchen Ländern der Europäischen Union es effektive direktdemokratische Verfahren als Instrumente der politischen Teilhabe gibt und wie sich diese auf alle Länder der Europäischen Union übertragen lassen. Es soll nicht um die konkreten Inhalte der verschiedenen Petitionen gehen. Vielmehr sollen strukturelle und prozedurale Schwächen identifiziert und beleuchtet werden.

Der Report kann auf Deutsch oder Englisch verfasst werden. Er wird in beiden Sprachen erscheinen, die Koordination und Kosten für Übersetzung und Layout werden von der Stiftung übernommen. Der Report soll etwa 100 Seiten umfassen, wobei sich der genaue Umfang auch nach den Forschungsergebnissen und –Methoden richten kann und daher im Vorhinein nicht genau definiert wird.

Ihr Profil

  • Ausgezeichnete Kenntnisse des politischen Systems der Europäischen Union und aktueller politischen Debatten um Instrumente der direkten Demokratie;
  • Redaktionelle Erfahrung im journalistischen Schreiben, vorzugsweise im Umfeld linker Organisationen;
  • Wissenschaftliche Expertise in Methoden der empirischen Sozialforschung;
  • Identifikation mit den Werten und Zielen der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Zeitplan

  • Bewerbungfrist der Ausschreibung: 29. Juni 2020
  • Zuschlag an das beste Angebot:        6. Juli 2020
  • Einreichung des Konzepts:                 3. August
  • Einreichung der Rohfassung:             2. November 2020
  • Einreichung des finalen Reports:      30. November 2020

Bewerbungsprozess

Die Zuschlagskriterien, anhand derer die Vergabeentscheidung getroffen wird, setzen sich aus dem Preis (60 Prozent), dem Exposé (20 Prozent) und dem Erfahrungshintergrund (20 Prozent) zusammen. Angebote können von Einzelpersonen, Gruppen oder Instituten eingereicht werden.

Aussagekräftige Bewerbungen in deutscher oder englischer Sprache richten Sie bitte inklusive Kurzexposé, CV, Preisangebot und einer Auflistung der einzelnen Leistungsposten per E-Mail bis zum 29. Juni 2020, 13:00 Uhr (MEZ) an Alexandra Spaeth: alexandra.spaeth@rosalux.org.

Melden Sie sich bei Rückfragen zur Ausschreibung gerne unter dieser E-Mail-Adresse.