Statt NATO ein kollektives Sicherheitssystem zur Demokratisierung internationaler Beziehungen
In seinem Paper befasst sich der deutsche Sicherheitsexperte Wolfgang Triebel mit der Geschichte der NATO und den Perspektiven kollektiver Sicherheitssysteme wie UN und OSZE als Mittel internationaler Beziehungen. Er sucht nach den Gründen, weshalb sich die NATO jahrzehntelang als „militärischer Arm der Führungseliten der kapitalistischen Welt“ gegenüber Systemen der kollektiven Sicherheit durchsetzen konnte. Darüber hinaus stellt er klar, warum die NATO die falsche Organisation ist, um den sicherheitspolitischen Herausforderungen der heutigen Zeit angemessen zu begegnen.
Aus dem Text:
Der britische Wissenschaftler John D. Bernal hat bereits in den fünfziger Jahren in seinem Buch „Welt ohne Krieg“ auf universell bestehende Gefahren für die Menschheit aufmerksam gemacht. Ohne den Begriff globale Probleme zu verwenden, müssten alle für die Welt bedrohlichen Sachverhalte als Ganzes untersucht werden. Dabei wären aber „... die großen Unterschiede (zu) berücksichtigen ... , die zwischen dem einen und anderen Lande … bestehen. Diese Ungleichheit ... erzeugt nicht nur Spannungen, sondern ist auch … Kriegsgefahr“.
Am Ende seiner Betrachtung der Probleme der Menschheit kam er zu folgender Erkenntnis: „Wenn wir die Weltwirtschaft nicht umwandeln, wird ein sehr großer Teil der Menschheit vorzeitig sterben… Wenn wir so fortfahren wie jetzt, wird dadurch, dass die verfügbaren Naturschätze unseres Planeten aufgebraucht werden, das Verderben in Form der Bodenerosion, des Brennstoffmangels und der allgemeinen Verarmung, am direktesten aber in Form von Hungersnöten und Krankheiten herannahen... Wir stehen vor der Alternative: Krieg oder Frieden ... Der Krieg, der immer unmoralisch war, hat heute jeden Sinn verloren ... Ein Krieg wäre ein Selbstmord aus Tollheit.“
Dieser letzte Satz Bernals, konsequent zu Ende gedacht, bedeutet: Bei allen die Völker bewegenden ökonomischen, ökologischen, sozialen u. a. Problemen ist die Verhütung von Kriegen und die Sicherung des Friedens das globale Problem Nummer eins. Dient die NATO wirklich diesem Ziel?
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