Neonazistische Mobilmachung im Zuge der Krise

Der Aufstieg der Nazipartei Goldene Morgenröte in Griechenland

01.09.2013
Dimitris Psarras, September 2013 - September 2014

Eine der wichtigsten Folgeerscheinungen der ökonomischen, sozialen und politischen Krise in Griechenland ist das Auftauchen der offen nationalsozialistischen Gruppierung Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) auf der politischen Bühne des Landes. Es handelt sich um eine Organisation, die nur wenige Jahre nach dem Ende der Obristen-Diktatur (1967–1974) entstanden ist, aber bis 2009 weitgehend ein Dasein am äußeren Rand der Gesellschaft fristete und kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Seit ihrem offiziellen Gründungsjahr 1980 vertritt Chrysi Avgi – ungeachtet ihrer bislang eher geringen Bedeutung – immer dieselben politischen Botschaften und stützt sich nach wie vor auf denselben Führungskern. Die Organisation hat schon immer gezielt Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung eingesetzt. Wie gelang es dieser nationalsozialistischen Gruppierung über so viele Jahre hinweg, «unsichtbar» und zugleich in ständiger Bereitschaft zu bleiben, um den geeigneten Augenblick abzupassen, ihre hässliche Fratze in aller Öffentlichkeit zu entblößen, und damit auch noch einen so großen Erfolg zu haben?

Download der deutschen Broschüre, sowie der leicht überarbeiteten Übersetzungen: