Naturgas in der Lock-In-Schleife
Aktuelle Politik in der Europäischen Union
Gas spielt eine bedeutende Rolle bei den aktuellen Bestrebungen eine neue europäische Energie- und Klimapolitik auf den Weg zu bringen. Befürworter behaupten Naturgas sei eine wichtige, saubere Energiequelle und als Übergangsbrennstoff unverzichtbar, während soziale Bewegungen und Gemeinden sich global vermehrt gegen gefährliche Fracking-Techniken und das Verbrennen von Gas organisieren.
Die Idee für diese Studie entstand 2013 innerhalb einer Debatte um Gas, die während mehrerer Treffen, organisiert vom Brüsseler Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Zusammenhang eines Langzeitprojektes zum Thema Energie in Europa, aufkam. Drei Schlüsselpunkte kamen während dieser Diskussionen zum Vorschein und führten zu dieser Veröffentlichung:
1. Die Widersprüche zwischen der wachsenden Gasinfrastruktur und Plänen zur Emissionssenkung. Die AutorInnen untersuchen den wachsenden Lock-In-Effekt, den massive Infrastrukturprojekte mit sich bringen, die zur andauernden Naturgasgewinnung zwingen.
2. Die europäischen Gasmärkte wollen einen Devisenmarkt für Gas durchsetzen, der zu einer Verschmelzung der Wahrnehmung von Gas als Rohstoff und als Finanzinstrument führt.
3. Ökologische und soziale Bewegungen kämpfen um mehr Bewusstsein für die vielzähligen negativen Auswirkungen aktueller Abbauteckniken, während Gas der großen Öffentlichkeit weiterhin als sauberer Übergangstreibstoff verkauft wird.
Die genannten Widersprüche sind nur einige Beispiele für die Probleme, die die aktuelle Energie- und Klimapolitik der EU mit sich bringt. Anstatt Lösungen für ein sauberes Energieabkommen zu bieten, hält sie die Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen aufrecht. Der EU fehlen umfassende Maßnahmen, die zu einer längst überfälligen Energietransformation führen und fossile Treibstoffe unter der Erde lassen.