From "Common Goods" to "The Common Good of Humanity"

Report on the conference in April 2011 in Rome (German)

Apr 30th, 2011

The conference was organized by RLS Brussels and Altramente-Scuola per tutti and Transform Italia, and took place in the Centro Congressi Frentani in Rome

Seit der ersten internationalen Konferenz des Brüsseler Büros im Herbst 2009 „Beyond the World Crisis“ haben eine Reihe von internationalen Experten an der Vorbereitung einer Diskussion über die gemeinschaftlichen Güter der Menschheit gearbeitet. Zu der Konferenz in Rom waren Akteure aus allen Weltregionen eingeladen.

Der spannendste Aspekt der Debatte liegt darin, dass hier die unterschiedlichen existentiellen Anforderungen in den Weltregionen aufeinander bezogen werden können: so können z.B. ökologische Forderungen mit der Sicherung öffentlicher Güter und sozialer Standards verbunden werden. Dabei geht es um die notwendige Weiterentwicklung des Konzeptes der Sicherung der Commons. Aus zwei Gründen muss dieses Konzept heute neu überdacht werden: Zum einen wird es bis heute nicht praktisch umgesetzt, zum anderen besteht die Gefahr, dass es von Eliten so umgedeutet wird, dass es nur ihren partikularen Interessen dient. Darüber hinaus zeigt die Wucht der multiplen Weltkrisen, dass das Konzept der Commons in eine größere Strategie eingebettet werden muss.

Ansätze dazu gibt es auf verschiedenen Ebenen: Einerseits gibt es (im Umkreis von „Via Campesina“) Bestrebungen, im Rahmen der UNO eine „Universal Declaration of the Common Good of Humanity“ zu schaffen. Andererseits geht es um die Konkretisierung von Handlungsansätzen in den vier wesentlichen Bereichen:

1. Natur & Umwelt - Ein neues Verhältnis zu Natur und Umwelt: Von der Ausbeutung zu einem respektvollen Umgang mit Natur und Umwelt als Quelle allen Lebens.

2. Ökonomie - Eine neue Definition dessen, was Wirtschaft sein kann und darf: Von der Orientierung am Mehrwerts hin zum Gebrauchswert und zur Sicherung öffentlicher Güter und sozialer Standards, sowie das Verbot von Finanzspekulation.

3. Kultur - Ein neuer Interkulturalismus: die Vorbedingung für gleichberechtigte Kommunikation und nachhaltige Implementierung der „Common Good of Humanity“.

4. Politische Organisation - Die Generalisierung von Demokratie als Grundbaustein aller Ebenen des menschlichen Zusammenlebens.

Die Konferenz fand nicht ohne Grund in Rom statt: In Italien wird gerade ein Referendum gegen die von der Berlusconi-Regierung angestrebten Privatisierung des Wassers vorbereitet. Dieses Referendum hat gute Chancen, erfolgreich zu sein. Es einigt alle linken, ökologischen und sozialen Bewegungen des Landes und findet sehr große Akzeptanz in der Bevölkerung. Die italienischen und internationalen Teilnehmer der Konferenz nutzten die Geleenheit zu einer Debatte darüber, wie der Trend zur Privatisierung umgedreht werden kann, hin zu einer Stärkung des Öffentlichen und der Commons.

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